Alice und die Motte

Bei Alice im Zimmer wohnt jetzt eine Motte. Erst hat Alice gedacht, es sei ein Schmetterling, aber Mama hat gesagt, dass es eine Motte ist. Alice findet trotzdem, dass es wie ein Schmetterling aussieht.

Alices Motte wohnt an der Wand über ihrem Bett. Die Motte bewegt sich gar nicht viel. Sie läuft einfach nur ein bisschen an der Wand hin und her und wieder hin. Wenn Mama Gäste hat, dann fragt sie immer als erstes, ob jemand etwas trinken möchte.

„Hast du vielleicht Durst?“, fragt Alice die Motte. Die Motte läuft ein bisschen hin und her. Alice findet, das bedeutet ja. Alice holt ihr ganzes Lego aus der Spielkiste. In de Haufen finden sich viele Sachen, die die Motte bestimmt braucht. Als erstes bringt Alice ihr eine kleine Tasse.

„Willst du vielleicht erstmal einen Tee haben?“, fragt Alice und hält die Tasse ganz nah an die Motte heran. Natürlich möchte die Motte sehr gern Alices leckeren Tee trinken. In einem großen Zug ist die Tasse leer! Alice ist stolz, genau so kümmert sich Mama auch immer um Gäste.

Wenn Alice bei einer Freundin zum Spielen ist, soll sie immer bei Mama zu Hause anrufen, damit sie weiß, wo Alice ist. Schnell sucht Alice aus dem Lego-Haufen ein kleines Walkie-Talkie heraus und bringt es zu der Motte.

„Möchtest du zu Hause anrufen? Vielleicht kommt noch jemand zum Spielen zu uns!“, sagt Alice. Dann telefoniert die Motte ein bisschen, aber Alice versteht nicht, was sie sagt. Bestimmt hat sie zu Hause Bescheid gesagt.

„Wir können etwas spielen, bis deine Freunde zu uns kommen“, sagt Alice. Bei ihren Spielsachen hat sie einen ganz kleinen Würfel. Den bringt sie zu der Motte. Dann würfeln die beiden. Alice würfelt eine Vier und die Motte würfelt eine Sechs. Die Motte hat gewonnen. Leider sind immer noch keine Freunde gekommen. Deswegen nimmt Alice eine kleine Lego-Frau und klebt sie mit ein bisschen Klebeband neben die Motte an die Wand.

„Jetzt könnt ihr euch kennenlernen und wir spielen zu dritt“, sagt Alice. Dann trinken alle drei noch einmal eine Tasse Tee.

Dann kommt Alice eine Idee. „Wartet hier, ihr beiden“, sagt sie und läuft schnell zu ihrer Stiftebox. Sie holt einen schwarzen Filzstift und läuft damit zurück zur Motte und der Lego-Frau.

„Wenn du hier bleiben willst, dann bekommst du ein eigenes Zimmer“, sagt Alice. Sie malt mit dem Filzstift ein großes Viereck um die Motte und die Lego-Frau.

„Das ist ein Zimmer, hier kannst du immer schlafen und spielen“, sagt Alice. Dann klebt sie mit dem Klebeband auch noch eine kleine Blume an die Wand. Jetzt hat die Motte es hübsch.

„Jetzt stelle ich dir Mama vor“, sagt Alice und läuft zu Mama ins Wohnzimmer. Sie zieht Mama an der Hand bis in ihr Zimmer, aber als sie ihr die Motte zeigen möchte, sitzt nur noch die Lego-Frau im Zimmer an der Wand.

„Wirklich, eben war die Motte noch da“, sagt Alice.

„Bestimmt ist sie nur kurz an der frischen Luft“, sagt Mama und zeigt auf das offene Fenster.

Alice schaut auf den Boden, da liegt das Walkie-Talkie.

„Oder die Mama von der Motte hat sie abgeholt“, überlegt Alice.

„Ja“, sagt Mama, „aber die Motte kann ja immer wieder zurückkommen.“

Das stimmt. Und solange die Motte nicht zu Hause ist, kann die Lego-Frau in dem Zimmer bleiben, denkt Alice.

(Basierend auf Laserheilkunde auf Twitter)