Das Sandburgenwettbauen

Anton muss mit seiner kleinen Schwester Lena auf den Spielplatz gehen, obwohl er gar keine Lust hat. Lena will nie etwas lustiges wie Wettlaufen oder Weitspringen spielen sondern immer nur mit ihren Förmchen im Sandkasten sein. Anton hat immerhin seine kleinen Rennautos mitgebracht, aber die können im Sand nicht richtig fahren. Also langweilt Anton sich und Lena spielt mit ihren Förmchen.

Dann kommt Yasmin mit ihrer Mama vorbei. Anton springt auf.

„Hallo Yasmin!“, ruft er.

„Hallo Anton!“, ruft Yasmin zurück.

„Hast du Lust, mit im Sandkasten zu spielen? Es ist so langweilig hier“, beschwert sich Anton.

Yasmins Mama erlaubt es. „Aber sei zum Mittagessen wieder zu Hause“, sagt sie.

„Zum Glück bist du vorbeigekommen“, sagt Anton, „Lena spielt die ganze Zeit nur mit ihren doofen Förmchen.“

„Selber doof“, sagt Lena und streckt ihrem Bruder die Zunge heraus.

„Was wollen wir denn machen?“, fragt Yasmin.

„Weiß nicht“, gibt Anton zu, „meine Autos fahren im Sand nicht.“

Da hat Yasmin eine Idee. „Ich habs, wir bauen Sandburgen und wer die schönste Sandburg hat, gewinnt!“

„Au ja! Sandburgen!“, freut sich Anton. Im Urlaub an der Ostsee hat er schon ganz viele Sandburgen gesehen, er weiß genau wie eine gute Sandburg aussieht. Yasmin sagt, dass sie zehn Minuten Zeit haben und Lena am Ende entscheiden soll, welche Sandburg die beste ist.

„Von mir aus“, sagt Lena und spielt weiter mit ihren Förmchen.

Anton gräbt einen großen Kreis mit den Händen in den Sand. Das wird der Burggraben. Mit dem Sand den er ausgegraben hat, baut er einen großen Turm. Türme findet Anton am besten, weil man von oben ganz weit sehen kann. Anton sieht, dass Yasmin gleich drei Türme baut. Sie sind nicht so groß wie seiner, aber es sind mehr. Schnell baut Anton noch einen zweiten großen Turm.

„Oh nein“, ruft Yasmin. Anton schaut zu ihrer Sandburg. Zwei von ihren Türen sind eingestürzt! „Was soll ich denn jetzt machen?“, Yasmin hat Tränen in den Augen. Anton schaut sich seine Sandburg an. Eigentlich will er noch die großen Türme verzieren und mit den Fingern ein paar Sterne in den Sand malen. Aber er läuft rüber zu Yasmin.

„Ich helfe dir“, sagt er, „du musst die Türme dicker machen, dann halten sie.“

„Danke“, sagt Yasmin und schnieft.

Zusammen bauen sie Yasmins Türme wieder auf.

„Jetzt sehen sie noch besser aus als vorher“, freut sich Yasmin, „tut mir leid, dass du nicht fertig geworden bist.“

„Nicht schlimm“, sagt Anton.

Jetzt soll Lena entscheiden, welche Sandburg die schönere ist. Sie schaut sich beide Burgen ganz genau an.

„Und wer hat gewonnen?“, wollen Anton und Yasmin wissen.

„Keiner von euch“, sagt Lena.

„Warum nicht?“, will Anton wissen.

„Weil meine Burg die schönste ist“, sagt Lena.

Yasmin und Anton schauen zu der Stelle an der Lena gespielt hat. Sie hat einen großen Haufen Sand aufgeschichtet und ihn mit den bunten Förmchen dekoriert! Anton und Yasmin müssen lachen.

„Na gut“, sagt Anton, „deine Burg ist die schönste.“

„Jetzt lasst und zusammen eine große Burg bauen“, schlägt Yasmin vor.

Anton und Lena sind einverstanden. Zu dritt bauen sie die schönste Burg von allen und spielen so lange Ritter im Sandkasten, bis ihre Eltern sie zum Essen nach Hause holen.