Miriam und Yasmin spielen bei Miriam im Garten. Die Sonne scheint und Miriams Mama hat ihnen Wasserpistolen gegeben mit denen die sich jetzt über den Rasen jagen. Miriam kann super zielen und Yasmin ist schon ganz nass, aber es ist warm und macht ihr nichts aus. Die beiden Lachen die ganze Zeit und sind schon ganz außer Atem.
„Lass uns kurz eine Pause machen“, sagt Miriam.
„Okay“, sagt Yasmin und spritzt noch einmal mit Wasser auf Miriam als sie stehen bleibt.
„Hey, unfair!“, beschwert sich Miriam und setzt sich auf den Rasen.
„Wir sollten die Wasserpistolen mit in die Schule nehmen und Ole und Anton nass spritzen“, überlegt Yasmin.
Miriam lacht. „Dann bekommen wir bestimmt Ärger.“
„Ja, aber es wäre auch sehr lustig“, sagt Yasmin.
Auf einmal springt Miriam auf: „Da ist was an meinem Bein!“, ruft sie.
Auch Yasmin steht schnell wieder auf. Auf Miriams Bein krabbelt eine Ameise! Miriam spritzt sie mit ihrer Wasserpistole ab.
„Die arme Ameise“, sagt Yasmin.
„Gar nicht arme Ameise, sie hat mich gekitzelt“, verteidigt sich Miriam.
Yasmin will nachsehen, ob es der Ameise gut geht und kniet sich auf den Rasen.
„Miriam schau dir das an!“, ruft Yasmin. Auf dem Boden unter den Grashalmen krabbeln ganz viele Ameisen hin und her. Es sind viel mehr Ameisen als die beiden Mädchen zählen können. Sie krabbeln in einer langen Linie durch den ganzen Garten und verschwinden schließlich in der Hecke.
„Das ist eine ganze Ameisenstraße“, sagt Miriam.
„Wo die wohl wohnen?“, möchte Yasmin wissen, aber sie können ja nicht einfach durch die Hecke kriechen.
Dann legen Miriam und Yasmin den Ameisen kleine Hindernisse in den Weg. Zum Beispiel einen großen Stein oder eine der Wasserpistolen. Die Ameisen sind ganz kurz verwirrt und krabbeln dann einfach um die Hindernisse herum. Miriams Mama kommt in den Garten um den Mädchen ein paar Apfelstücke zu bringen. Begeistert zeigen Miriam und Yasmin ihr die Ameisenstraße.
„Wusstet ihr, dass Ameisen super stark sind?“, fragt Miriams Mama.
„Nein“, sagen Miriam und Yasmin im Chor.
„Eine Ameise kann etwas tragen was 100 Mal so schwer ist wie sie selbst“, erklärt Miriams Mama.
Die beiden Mädchen staunen. Miriams Mama legt ein Stück Apfel in die Nähe der Ameisen. Gespannt schauen Miriam und Yasmin zu, wie die Ameisen das Obst bemerken. Eine Gruppe Ameisen läuft zu dem Apfelstück und klettert darauf herum.
„Wie an meinem Bein“, sagt Miriam. Dann schaffen es die Ameisen tatsächlich, das schwere Apfelstück zu heben! Vorsichtig tragen sie es zurück zur Ameisenstraße und transportieren es den ganzen langen Weg bis durch die Hecke.
„Ameisen sind super cool“, findet Yasmin. Miriam stimmt ihr zu.
„Ameisen sind auch sehr schlau“, sagt Miriams Mama, „sie reden miteinander, ganz genau so wie ihr. Wenn eine Ameise etwas leckeres findet, dann sagt sie ihren Freundinnen bescheid und alle zusammen kommen die Leckerei abholen.“
Miriam und Yasmin tun so, als wären sie auch Ameisen. Zusammen krabbeln sie über den Rasen und holen sich die Apfelstücke von dem Teller, den Miriams Mama ihnen hingestellt hat. Das macht ihnen sogar noch mehr Spaß, als die Wasserpistolen. Ein bisschen tut es Miriam jetzt leid, dass sie eine Ameise nassgespritzt hat.
„Die hat bestimmt nur nach etwas leckerem zu Essen gesucht“, sagt sie.
Als Entschuldigung bringen die beiden noch ein Stück Apfel zu den Ameisen und schauen zu, wie es in der Hecke verschwindet. Dann ruft Miriams Mama die beiden ins Haus, weil sie Rhabarberkuchen gebacken hat. Beim Essen beschließen die Mädchen auch am nächsten Tag in der Schule mit den Jungs Ameisen zu spielen.